Kapelle zu Vreschen-Bokel

 

Diese kleine Kapelle ist eines der letzten erhaltenen Bethäuser aus vorreformatorischer Zeit in dieser Region. Der Backsteinbau wurde 1456 errichtet und steht zum Schutz vor häufigem Hochwasser (früher) auf einer kleinen Wurt.

Nach der Reformation, die hier nach 1529 schnell alle Gemeinden erfasste, verlor die Kapelle ihre Funktion und verfiel zunächst. Mit Unterstützung des sehr populären Oldenburger Grafen, Graf Anton-Günther, wurde sie ab 1623 wieder in Stand gesetzt und wird seitdem regelmäßig für Gottesdienste genutzt. Auf Verfall und Wiederherstellung deutet das große Backsteinformat rundum bis zur Höhe der alten Strebepfeiler hin. Darüber folgen Backsteine kleineren Formats. In der Westmauer des Gebäudes befindet sich der Eingang.

Die Ausstattung der Kapelle stammt überwiegend aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Der Altaraufsatz stellt Christgeburt, Auferstehung und Pfingsten dar. Seit 1956 können sich die GottesdienstbesucherInnen auch über eine Orgel freuen.


Neben der Kapelle befand sich seit 1718 ein in typisch nordwestdeutscher Weise freistehend errichteter hölzerner Glockenturm. 1858 wurde er durch ein neues Glocken- und Torhaus aus rotem Backstein ersetzt. Es ist mit einer Bronzeglocke aus dem Jahre 1716 und einer Stahlglocke aus dem Jahre 1957 ausgestattet.

Der Volksmund erzählt die folgende Legende:

Ein Bauer aus Holtgast musste im Kampfe gegen die Friesen sein Leben lassen. Seine junge Frau mit ihrem Kinde auf dem Arm hielt auf der Brücke, die über die Graft führte, Ausschau nach ihrem Mann, als plötzlich ein Reiter die Trauerbotschaft überbrachte. Die Frau war über die Todesnachricht so sehr erschrocken, dass sie ihr Kind fallen ließ und es in der Graft ertrank. Zur Sühne und für das Seelenheil des gefallenen Kriegers soll die Kapelle in Bokel erbaut worden sein.

 

Hauptstr. 650
26689 Vreschen-Bokel
Deutschland
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