Die Kreissynode ist das höchste Organ unseres Kirchenkreises. Sie besteht aus 61 Personen.
54 Kreissynodale werden von den Kirchengemeinden gewählt und in die Kreissynode entsandt. Dabei richtet sich die Anzahl der Kreissynodalen nach der Größe der Kirchengemeinden.
6 Kreissynodale werden vom Kreiskirchenrat berufen. Dabei achtet der Kreiskirchenrat darauf, dass möglichst alle Bereiche kirchlichen Lebens in der Kreissynode vertreten sind.
Die Kreispfarrerin, der Kreispfarrer ist per Amt Mitglied der Kreissynode.
40 Mitglieder der Kreissynodale sind "Laien", 21 sind Pfarrerinnen und Pfarrer.
Die Kreissynode wählt aus ihrer Mitte jeweils eine Vorsitzende / einen Vorsitzenden und eine Stellvertretung.
Vorsitzender ist Kreispfarrer Lars Dede, sein Stellvertreter ist Pfarrer Friedrich Henoch.
Die Kreissynode tagt in der Regel zweimal im Jahr.
Der Kirchenkreis ist u.a. zuständig für:
die Wahl der Kreispfarrerin / des Kreispfarrers,
die Wahl von sechs Synodalen für die Synode der Ev.Luth. Kirche in Oldenburg,
die Haushaltsführung des Kirchenkreises,
Bildung des Visitationsteams zur Visitation der Arbeit in den Kirchengemeinden.
Außerdem trägt die Kreissynode die inhaltliche Verantwortung für:
die missionarische und katechetische Arbeit,
die kirchliche Jugendarbeit,
die Männer- und Frauenarbeit,
die diakonische und seelsorgliche Arbeit der Kirche,
die Förderung des Ehrenamtes,
die kirchenmusikalische Arbeit,
die kirchliche Mitarbeit bei der Tätigkeit staatlicher Ämter
auf der Ebene des Kirchenkreises.
Kontakt:
Ev.-luth. Kirchenkreis Ammerland
Büro der Kreissynode
Anemonenweg 1
26160 Bad Zwischenahn
Telefon: 04403-91036 2491
Fax: 04403-91036 2402
Email: kirchenkreis.aml@ kirche-oldenburg.de
Am Freitag, den 09.07.2021, wird das Kirchenparlament des Ev.-luth. Kirchenkreises Ammerland zu seiner 5. Tagung in Westerstede zusammentreten.
Neben der feierlichen Verabschiedung des ehemaligen Leiters des Ev. Bildungswerkes Ammerland, Peter Tobiassen, im Rahmen des Eröffnungsgottesdienstes, dem Grußwort von Oberkirchenrat Detlef Mucks-Büker und dem Bericht des Kreispfarrers stehen ein Innehalten nach eineinhalb Jahren Coronapandemie sowie die Verabschiedung der Wirtschaftspläne des Diakonischen Werkes Ammerland und der Jahresrechnung des Bildungswerkes und einige Wahlen auf dem Programm der gut 60 Synodalen aus den zehn Ammerland-Gemeinden.
Kantorin Karin Gastell begleitet den Eröffnungsgottesdienst am Keyboard.
Unterstützt von Siegfried Kluge (Saxophon).
Am Freitagabend, den 09. Juli 2021, um 17 Uhr eröffnete Kreispfarrer Lars Dede die Kreissynode der zehn Ev.-luth. Kirchengemeinden im Ammerland im Dannemann-Forum in Westerstede mit einem feierlichen Gottesdienst. Im Rahmen dieser Andacht wurde der langjährige Leiter des Evangelischen Bildungswerkes Ammerland, Peter Tobiassen, in den Ruhestand verabschiedet. Die Andacht wurde musikalisch von Kantorin Karin Gastell (Keyboard) und Siegfried Kluge (Saxophon) gestaltet.
Kreispfarrer Lars Dede verabschiedet Peter Tobiassen, den ehemaligen Leiter des Ev. Bildungswerkes, in den Ruhestand.
Der Kreispfarrer dankte Tobiassen für seinen besonderen Dienst für das Bildungswerk. Durch seine herausragende Tätigkeit habe er die gesellschaftliche Relevanz der Kirche im Dreiklang der Dimensionen von Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung deutlich gemacht.
Im Anschluss an eine kurze Pause begann die eigentliche Tagung der 60 Deligierten des Kirchenparlaments.
Zum Eingang der Sitzung dankte der Kreispfarrer allen, die ehren- und hauptamtlich bei der Vorbereitung der Sitzung mitgewirkt haben und für deren reibungslosen Ablauf sorgen, und erinnerte an die geltenden und bekannten Hygieneregeln.
Oberkirchrnat Mucks-Büker überbringt die Grüße des Oberkirchenrates.
Nach den Formalien sprach Oberkirchenrat Detlef Mucks Büker das Grußwort des Oberkirchenrates und drückte seine Freude darüber aus, eine Kreissynode in Präsenz besuchen zu dürfen – zumal die Landessynode noch vor wenigen Wochen im digitalen Rahmen hat tagen müssen. Auch er würdigte die Arbeit von Peter Tobiassen, der im Rahmen der niedersächsischen Kirchen die Bildungsarbeit insgesamt befördert habe, und wünschte der Synode Gottes Segen für die kommende Sitzung.
In seinem sich anschließenden Bericht gab Kreispfarrer Dede einen Überblick über das kirchliche Leben im Kirchenkreis seit der Tagung der letzten Synode am 02. Oktober 2020.
Er dankte für die herausfordernde Arbeit in den Gemeinden unter den Bedingungen der Pandemie. Durch kreative und verantwortungsbewusste Angebote konnten viele Menschen erreicht werden. Nun freue man sich über die fortschreitenden neuen Möglichkeiten zur Öffnung. Manche der neuen digitalen Formate haben sich als gute Alternativen erwiesen und werden auch weiterhin gepflegt werden.
Ein Schwerpunkt der Arbeit des Kreiskirchenrates und des Kreispfarrers lag auf dem Ev. Bildungswerk Ammerland. Hier ging es – aufgrund von Veränderungen in der Geschäftsgrundlage – darum, die Zukunftsfähigkeit des Bildungswerkes zu sichern. Durch den großen Zusammenhalt im Kirchenkreis in dieser Sache und die Unterstützung des Oberkirchenrates sowie des persönlichen Einsatzes des Bischofs sei es gelungen, das Bildungswerk als unselbständige Einrichtung des Kirchenkreises zu sichern.
Auch mit der Neuausrichtung des Diakonischen Werkes hatte sich der Kreiskirchenrat zu beschäftigen.
Ebenso hat eine Veränderung in der Verwaltungsstruktur den Kirchenkreis beschäftigt. Hier mussten Fragen bezüglich der Einführung der „gemeindebezogenen Dienste“ geklärt werden.
Die Zusammenführung der beiden regionalen Dienststellen Oldenburg/Stadt und Ammerland schreitet weiter fort. Inzwischen sind beide Einheiten in Bad Zwischenahn beheimatet und tragen den Namen: „Regionale Dienststelle Ammerland - Oldenburg Stadt“
Die Einführung der Doppik bleibt eine Herausforderung, die die Verwaltung und die Gemeinden weiterhin beschäftigen wird.
Für die Kirchenmusik konnten drei transportable und auch im Außenbereich einsetzbare Truhenorgeln angeschafft werden, für die Jugendarbeit sechs neue Dienstlaptops.
Pastorin Wiebke Perzul (Elisabethfehn) übernahm den folgenden Tagesordnungspunkt: „Innehalten nach fast eineinhalb Jahren Coronapandemie“. In Kleingruppen waren die Synodalen eingeladen, sich über die Frage: „Haben wir in der Zeit der Pandemie Erkenntnisse gewonnen, die für unsere zukünftige gemeinsame Arbeit wichtig sind?“
Die Ergebnisse der Gespräche werden den Gemeinden zur Verfügung gestellt und im Rahmen des Kirchenkreises weiter verarbeitet werden.
Diakoniepfarrerin Dorothee Testa erläutert den Bechlussvorschlag.
Nach der Abendbrotspause moderierte Katharina Kroll, Leiterin des Diakonischen Werkes Ammerland, den nächsten Tagesordnungspunkt. Diakoniepfarrerin Dorothee Testa erläuterte die Vor- und Nachteile eines „Geschäftsbesorgungsvertrages mit dem Diakonischen Werkes“. Diese Lösung wurde aufgrund eines Beschlusses der Landessynode nötig und soll die Fortführung der bewährten Arbeit im gewohnten Rahmen gewährleisten.
Uwe Kollmann vom Diakonischen Werk Oldenburg bekräftigt den Vorhlag einen "Geschäftsbesorgungsvertrag" zu schließen.
Der kaufmännische Vorstand des Diakonischen Werkes Oldenburg, Herr Uwe Kollmann, bekräftigte genauso wie der Kreispfarrer den von der Diakoniepfarrerin eingebrachten Vorschlag. Die Synode nimmt den Vorschlag bei einer Enthaltung einstimmig an.
Ebenfalls wurde eine Korrektur des Wirtschaftsplanes des Diakonischen Werkes für das Jahr 2021 von der Synode angenommen.
Beschlossen wurde auch die Jahresrechnung des Ev. Bildungswerkes Ammerland für das Jahr 2020.
Der Kreispfarrer berichtete der hohen Synode über den Verlauf der Gespräche zur erfolgreichen Zukunftssicherung des Ev. Bildungswerkes Ammerland, den die Synode einstimmig zustimmend zur Kenntnis nimmt.
Pastorin Friedgard Möllmann (Wiefelstede) wurde ins Kuratorium des Bildungswerkes gewählt.
Außerdem wählte die Kreissynode Pastor Dr. Tim Unger (Wiefelstede) zum stellvertretenden Mitglied im Kreiskirchenrat.
Pastorin Sabine Feuerhake (Reekenfeld) wurde zum stellvertretenden Mitglied der 49. Synode gewählt.
Pastorin Dorothea Herbst (Apen) und Frau Bianca Nüstedt-Buss (Rastede) wurden in Abwesenheit in den Kreismusikausschuss gewählt.
Zum stellvertretenden anweisenden Ältesten des Kirchenkreises bestimmte die Synode Thomas Butschkus aus Bad Zwischenahn.
Gegen 20:50 Uhr schloss der Kreispfarrer die 5. Tagung der Kreissynode mit der Bitte um den Segen und dankte den Synodalen – sowie allen Beteiligten – für ihren Dienst.
Das synodale "Catering-Team!
Die Synodalin "vor Ort", Sarah Kruse.
Und zum Schluss:
Ein besonderer Dank der Protokollantin, Frau Britta Neutzler.
„Wir sollten den Mut haben, zumindest ein paar Grundsteine von dieser Zukunft mit Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung zu legen, sonst haben wir als Christ*innen und Kirchen nicht mehr viel zu sagen.“ (Margot Käßmann)
Warum sind Sie zum EBA gekommen? Was war Ihr Antrieb?
Nach meiner eigenen Kriegsdienstverweigerung und Zivildienst bin ich schon 1978 als Student Mitarbeiter der Zentralstelle für Recht und Schutz der Kriegsdienstverweigerer geworden, ab 1982 habe ich dann die Geschäftsstelle dieser bundesweiten Einrichtung geleitet. Die Gewissensnot der Kriegsdienstverweigerer entsteht immer dann, wenn sie gegen ihre eigene Einstellung zum Waffendienst gezwungen werden. Das geschah im Rahmen der Wehrpflicht. Die Zentralstelle KDV setzte sich deshalb für den Wegfall der Wehrpflicht ein und war 2011 erfolgreich. Wir konnten dann die Arbeit einstellen und die Zentralstelle auflösen. Als Sozialarbeiter hatte ich schon am Ende meiner Ausbildung versprochen, so zu arbeiten, dass meine Arbeit am Ende überflüssig wird. Das hatte 2011 funktioniert. Ich war deshalb ein glücklicher Arbeitsloser und auf Arbeitssuche. Da fügte es sich gut, dass meine Vorgängerin Elisabeth Spradau in den Ruhestand ging und der Kirchenkreis eine neue Leitung für sein Bildungswerk suchte.
Wo lag der Schwerpunkt Ihrer Arbeit?
Es gibt im Bereich der sozialen und der Bildungsarbeit meist so etwas wie ein Standbein und ein Spielbein. Zwei Drittel sind Routinen der Erwachsenenbildung, das Registrieren der Bildungsmaßnahmen der Kirchengemeinden, Förderanträge stellen, Fortbildungen ausschreiben und Teilnehmer*innen gewinnen, Maßnahmeabrechnungen fertigen, usw. Das war das Standbein.
Beim Spielbein kam mein persönlicher Hintergrund dazu, die Arbeit für ein friedliches Zusammenleben. Dabei spielt die so genannte „Politische Bildung“ natürlich eine große Rolle. In der Reformationsdekade waren die Themenjahre hochwillkommene Stichwortgeber, um Abendveranstaltungen in den Kirchengemeinden durchzuführen. Ab 2015 gab es die gesellschaftliche Herausforderung, Geflüchtete aufzunehmen und wir haben Fortbildungen für Ehrenamtliche in der Arbeit mit Geflüchteten angeboten. 2018 haben wir mit einer Veranstaltungsreihe die Sustainable Development Goals, die Agenda 2030 der Vereinten Nationen, im Ammerland bekannt gemacht. 2019 haben wir eine Fortbildung für Friedensfachkräfte, die für die Bundesrepublik Deutschland in der zivilen Konfliktbearbeitung in internationalen Krisen- und Kriegsgebieten gearbeitet haben, durchgeführt, damit diese in niedersächsischen Schulen über ihre Arbeit berichten können. Dieser Impuls führte dazu, dass Niedersachsen im Niedersächsisches Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung (NLQ) inzwischen eine Koordinierungsstelle für diese Arbeit eingerichtet hat. Ebenfalls 2019 startete das Projekt, die Beschaffung in den Evangelischen Kitas im Kirchenkreis nach ökofairen Kriterien zu organisieren.
Gibt es ein Leitwort, das Sie begleitet hat?
Ich konnte vor kurzem im Rahmen meines Ehrenamtes ein Interview mit Margot Käßmann führen. Sie hat in einer ihrer Antworten einen Satz gesagt, der in der Tat so etwas wie ein Leitwort meiner Arbeit gewesen ist: „Wir sollten den Mut haben, zumindest ein paar Grundsteine von dieser Zukunft mit Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung zu legen, sonst haben wir als Christ*innen und Kirchen nicht mehr viel zu sagen.“
Was war Ihnen wichtig? Was wollten Sie erreichen?
Impulse setzen, zum Nachdenken anregen, Menschen ins Gespräch bringen, über den Tellerrand schauen, die gesellschaftspolitische Relevanz von Kirche wahrnehmbar machen. Viele gut besuchte Veranstaltungen und viele Zeitungsberichte darüber zeigen, dass das an vielen Stellen gelungen ist. Ich gehe jedenfalls mit einem guten Gefühl in den Ruhestand.
Worüber sind Sie im Rückblick besonders dankbar?
Über eine Bemerkung des ehemaligen Zwischenahner Pastors Rainer Theuerkauff, immer noch ein tatkräftiger Unterstützer des Bildungswerkes. Er sagte am Rande einer Veranstaltung im Haus Feldhus, zu der ca. 60 Personen gekommen waren: „Erstaunlich, zwei Drittel der Leute, die heute hier waren, kannte ich gar nicht.“ Anfang Januar 2013 hat der alt-katholische Theologe und Professor für evangelische Sozialethik Franz Segbers einen Vortrag mit dem Titel „Biblische Sabbatökonomie als Ökonomie des Genug für alle“ gehalten. Wenn es gelingt, eine Mehrzahl von Veranstaltungsteilnehmer*innen für eine Veranstaltung mit biblischen Themen zu gewinnen, die üblicherweise nicht den Weg in ein evangelisches Gemeindehaus finden, steht das einem Bildungswerk gut an.
Was macht das „E“ beim EBA aus?
Für mich kam es auf das „E“ gar nicht so an, auch nicht auf das „C“ wie christlich. Alle Religionen machen das Angebot für ein Wertesystem, das allen Menschen zugewandt ist. Es kam mir darauf an, dieses Zugewandtsein zu thematisieren und in den Bildungsangeboten aufzugreifen. Als Evangelisches Bildungswerk greifen wir auf das Wertesystem zurück, dass sich aus unserer Interpretation der Bibel ergibt. Insofern haben wir dann doch das „E“ in den Mittelpunkt unserer werte- und normenorientierten Bildungsarbeit gestellt.
Was macht die Arbeit des EBA so interessant und wichtig?
Viele denken, dass politische und werteorientierte Bildungsarbeit im ländlichen Raum hartes Brot ist. Meine Erfahrung in den knapp zehn Jahren: Das stimmt nicht. Gute Referent*innen kommen gerne, das Publikum noch viel lieber und vielfach zahlreicher als in der Stadt. Und man glaubt gar nicht, wieviel Sachverstand im Kirchenkreis wohnt. Ich erinnere mich an eine Veranstaltung zu „Frauen und Frauenbilder in Bibel und Kirchengeschichte“ in Elisabethfehn oder an eine Diskussion mit Prof. Dr. Günther Bachmann, Generalsekretär des Rates für Nachhaltige Entwicklung (RNE), zu der UN-Agenda 2030 in Petersfehn. Dann sitzt geballtes Knowhow in den Gemeindehäusern, ein Schatz, den es sich zu heben lohnt.
Gibt es ein Alleinstellungsmerkmal?
In ganz Niedersachsen gibt es nur einen Kirchenkreis, der ein eigenes Erwachsenenbildungswerk hat: Der Kirchenkreis Ammerland. Der überschaubare Rahmen mit zehn Kirchengemeinden ermöglicht es, innovativ zu sein und Projekte umsetzen zu können. Und es gibt einen starken Rückhalt in der Kreissynode, beim Kreiskirchenrat und beim Kreispfarrer.
Warum ist ein – selbständiges – EBA so wichtig?
Kirche wirkt mit unterschiedlichen Institutionen in die Gesellschaft hinein und unterstützt Menschen, in der Gesellschaft Halt und Orientierung zu finden. Neben dem Gemeindeleben in der Ortsgemeinde, den Kindertagesstätten und der Diakonie gehört die Erwachsenenbildung dazu. Mit ihr gelingt es, sich an der Diskussion gesellschaftlicher Themen maßgeblich zu beteiligen und über evangelische Werte auch mit kirchenferneren Menschen ins Gespräch zu kommen. Um das innovativ und erfolgreich machen zu können, braucht es einen guten und überschaubaren Rahmen. Den bietet das Evangelische Bildungswerk Ammerland in hervorragender Weise.
Was werden Sie im Ruhestand machen? Worauf freuen Sie sich?
Ich freue mich besonders darauf, dass die Wichtigkeit der Termine sich ändert. Familiäre Termine können jetzt die erste Priorität haben, andere richten sich danach. Und ich kann meine ehrenamtlichen Tätigkeiten intensiver wahrnehmen. Das gilt insbesondere für mein Ehrenamt beim Forum Ziviler Friedensdienst, einer Organisation, die in Krisen- und Kriegsgebieten, aber auch in Kommunen in Deutschland zivile Konfliktbearbeitung organisiert.
Was wünschen Sie Ihrem Nachfolger?
Ich wünsche ihm natürlich einen guten Einstieg, bin aber sicher, dass das mit den Kolleginnen im Bildungswerk und dem gut organisierten Kirchenkreis schnell gelingen kann. Und ich wünsche ihm, dass er sich schnell das „Standbein“ erarbeiten kann, damit genügend Zeit für das „Spielbein“ bleibt, sowie Mut und Selbstbewusstsein, sich mit diesem Spielbein ein Profil zu erarbeiten, das vor allem die kirchenferneren Menschen im Kirchenkreis als bereichernd empfinden.
Tobiassen feierlich in den Ruhestand verabschiedet
Kreissynode verabschiedet den langjährigen Leiter des Evangelischen Bildungswerkes Ammerland
Westerstede. Im Rahmen des feierlichen Eröffnungsgottesdienstes der Kreissynode des Ev.-luth. Kirchenkreises Ammerland verabschiedete Kreispfarrer Lars Dede den Leiter des Ev. Bildungswerkes Ammerland, Peter Tobiassen, in den Ruhestand. Tobiassen hatte das Bildungswerk seit 2011 geleitet.
Kreispfarrer Lars Dede dankte Peter Tobiassen für seine herausragende und profilierte Arbeit, durch die viele Menschen erreicht werden konnten. „Peter Tobiassen hat in den letzten Jahren Akzente gesetzt, die die evangelische Bildungsarbeit weit über den binnenkirchlichen Wirkungskreis hinaus attraktiv gemacht haben.“ Die Themenjahre der Reformationsdekade führten zu einer Vielzahl gut besuchter Veranstaltungen in den Kirchengemeinden. Und auch die Entwicklungsziele der Vereinten Nationen wurden mit Bildungsangeboten quer durch das Ammerland bekannt gemacht und auch zu praktischen Konsequenzen geführt. Dazu gehört, dass die Beschaffung der Kindertagesstätten im Kirchenkreis sich in Zukunft an ökofairen Kriterien orientieren soll. Dass das Bildungswerk mit all seinen Angeboten dazu beiträgt, dass ein „paar Grundsteine von dieser Zukunft mit Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung“ (Margot Käßmann) gelegt werden, sei ihm wichtig gewesen, betont Peter Tobiassen.
Neben dieser inhaltlich besonders profilierten Arbeit habe Peter Tobiassen eine Vielzahl weiterer Kurse, Fortbildungen und berufsqualifizierender Angebote betreut, die die Arbeit des Ev. Bildungswerk seit Jahrzehnten prägen und auch dieses Angebot ausgebaut. Pro Jahr werden so rund 500 Veranstaltungen mit über 5.000 Teilnehmenden und ca. 120 Kursleiter/innen durchgeführt. Davon die Hälfte der Veranstaltungen in Kooperation mit den Kirchengemeinden, der Diakonie und dem Ambulanten Hospizdienst. Der Kirchenkreis Ammerland ist der einzige Kirchenkreis in Niedersachsen, der ein eigenes Erwachsenenbildungswerk unterhält. Dieses ist in die Struktur der Ev. Erwachsenenbildung in Niedersachsen eingebunden.
In seinem Bericht vor der Kreissynode ging Kreispfarrer Lars Dede anschließend auf die Erfahrungen der Corona-Pandemie ein. „Es ist in den Kirchengemeinden auch in dieser Zeit gelungen, nahe bei den Menschen zu bleiben. Besonders dankbar bin ich dafür, dass das gottesdienstliche Leben aufrecht erhalten und sogar um digitale Angebote erweitert werden konnte.“ Auch im weiteren Verlauf der Sitzung beschäftige sich das Kirchenparlament des Ammerlands mit den Erfahrungen, die in der Corona-Pandemie gemacht wurden: „Was folgt aus Corona-Pandemie für unsere kirchliche Arbeit“, war die Frage, zu der sich die Synodalen in Kleingruppen angeregt austauschten.
Nach dem Abendbrot standen Themen der Diakonie auf der Tagesordnung. Das Diakonische Werk im Ammerland musste seine Struktur einer veränderten Gesetzeslage anpassen, was die Synode ohne Gegenstimme beschloss.
Auch der Bericht des Kreispfarrers zum Verlauf der erfolgreichen Gespräche zur Zukunftssicherung der Ev. Bildungswerkes wurde einstimmig zustimmend zur Kenntnis genommen. Zudem wurde die Jahresrechnung des Bildungswerkes für 2020 beschlossen. Die auf der Tagesordnung der Synode stehenden Wahlen führten zu folgenden Ergebnissen: Pastorin Friedgard Möllmann (Wiefelstede) wurde ins Kuratorium des Ev. Bildungswerkes gewählt. Außerdem wählte die Kreissynode Pastor Dr. Tim Unger (Wiefelstede) zum stellvertretenden Mitglied im Kreiskirchenrat. Pastorin Sabine Feuerhake (Reekenfeld) wurde zum stellvertretenden Mitglied der 49. Synode gewählt. Pastorin Dorothea Herbst (Apen) und Frau Bianca Nüstedt-Buss (Rastede) wurden in den Kreismusikausschuss gewählt. Zum stellvertretenden anweisenden Ältesten des Kirchenkreises bestimmte die Synode Thomas Butschkus aus Bad Zwischenahn.
Kreispfarrer Lars Dede und der ehemalige Leiter des Ev. Bildungswerkes Ammerland, Peter Tobiassen auf der Kreissynode im Dannemann-Forum in Westerstede am 09.07.2021.
Auf ihrer 4. Tagung hat am Freitag, 2. Oktober, die Kreissynode der Ev.-luth. Kirche im Ammerland Kreispfarrer Lars Dede mit überwältigender Mehrheit in seinem Amt bestätigt und einstimmig das „Pfarrstellenbesetzungskonzept 2030“ verabschiedet, das für das Ammerland die Besetzung der bis zum Jahr 2030 vorhandenen Stellen gewährleisten soll.
Um die Corona-Regel einhalten zu können, waren die 60 Delegierten aus den zehn ev.-luth. Kirchengemeinden des Kirchenkreises im Robert-Dannemann-Forum in Westerstede zusammengekommen, um die entsprechende Sitzordnung und das begleitende Reglement einhalten zu können. So außergewöhnlich der Ort und das Tagungsprozedere waren, so außerordentlich war auch die Tagesordnung, die die Wahl des Kreispfarrers und die Verabschiedung des Pfarrstellenplans für den Kirchenkreis beinhaltete.
Wiederwahl des Kreispfarrers
Mit überwältigender Mehrheit wurde Pastor Lars Dede von der Kreissynode in seinem Amt bestätigt, der seit dem Augst 2007 die Geschäfte des Kirchenkreises führt. Auf Vorschlag des Wahlkollegiums der Kreissynode war Dede für die turnusgemäße Wahl eines Kreispfarrers zur Wiederwahl vorgeschlagen worden.
„In Zukunft wird es noch wichtiger sein, die Menschen im Blick zu behalten, ihnen zuzuhören und mit ihnen gemeinsam die Kirche weiter zu entwickeln", fasste Dede nach der Wahl seine Ziele für die kommende Zeit zusammen. Dazu sei es wichtig, auf die Menschen zuzugehen. „Die Kirche im Ammerland wird auch in Zukunft erkennbar Kirche sein und an traditionellen Formen der Verkündigung festhalten. In einer sich verändernden Welt wird es aber zunehmend wichtig, auch neuen Formen der Verkündigung einen Raum zu geben.“ Dazu müsse man die Menschen beteiligen und ihnen die Möglichkeit geben, ihre Kirche mitzugestalten, so Dede. Entsprechende Aufbrüche wolle er fördern. Dabei sei besonders die Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Familien in den Blick zu nehmen. Insgesamt sehe er die Kirche im Ammerland auf einem guten Weg, wovon das aktive und vielfältige Leben in den Kirchengemeinden und den Werken und Einrichtungen des Kirchenkreises zeuge. „Im Ammerland kennt man sich und weiß voneinander. Die Kirche als Ort der Begegnung und der Sinnstiftung spielt eine wichtige Rolle.“ „Ich freue mich, weiterhin diesen spannenden Weg mit den Menschen im Ammerland gemeinsam gehen zu dürfen!“, dankte der neue alte Kreispfarrer dem Kirchenparlament.
Dede zeigte sich überzeugt, dass Kirche erkennbar und in Wort und Tat bezeugen müsse, wofür sie stehe: Die Liebe Gottes weiterzugeben. Das gehe aber nicht allein von hauptamtlicher Seite, sondern nur im Verbund mit neben- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden. Diese seien eingeladen, an ihrer Stelle ihre besonderen Begabungen einzusetzen. So könne – auch wenn der Wind von vorne bläst – Innovatives angegangen werden. Das „Pfarrstellenverteilungskonzept“ würde gerade hierfür Freiräume eröffnen und Wege ebnen, alte Begrenzungen hinter sich zu lassen, um für die Menschen da zu sein – auch und insbesondere durch die Diakonie und Bildungsangebote.
Der 55-jährige Lars Dede stammt aus dem friesischen Varel. Er studierte Evangelische Theologie in Marburg, Göttingen und Heidelberg. Schon im Vikariat in Rastede lernte Dede das Ammerland schätzen. Zudem absolvierte er ein Auslandsvikariat in Südengland. Anschließend versah Dede seinen pfarramtlichen Dienst für gut elf Jahre in Sandkrug, ehe er 2007 zum ersten Mal zum Kreispfarrer des Ammerlandes gewählt wurde. Dede ist verheiratet, hat eine Tochter und lebt mit seiner Familie in Bad Zwischenahn. In seiner Freizeit liest und reist er gern, wobei das Meer nicht weit entfernt sein sollte. Schon von Anfang seiner Berufstätigkeit an ist Dede auch kirchenpolitisch aktiv: von 2002 bis 2013 war er Mitglieder der 46. und 47. Synode der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg und leitete u.a. die Arbeitsgruppe „Kirchliche Umweltinitiative Oldenburg“. Seit November 2018 vertritt er den Kirchenkreis in der 48. und 49. Synode und leitet hier den Kirchensteuerbeirat.
Pfarrstellenbesetzungskonzept 2030
Nach der Wahl des Kreispfarrers verabschiedete das Kirchenparlament einstimmig das „Pfarrstellenbesetzungskonzept 2030“. Dieses soll für das Ammerland die Besetzung der bis zum Jahr 2030 vorhandenen Stellen gewährleisten. Die Beschlussvorlage war über ein Jahr lang von einem Ausschuss vorbereitet worden, in dem alle Ammerländer Gemeinden vertreten waren. Zwischenergebnisse waren immer wieder vor Ort in den Gemeindekirchenräten besprochen worden. Birgit Jürgens von der Gemeindeberatung, die den komplexen Erarbeitungsprozess begleitet hatte, berichtete von dem Weg, den der Ausschuss zusammen gegangen war. Das Pfarrstellenbesetzungskonzept sieht die Bildung von drei „Entwicklungsräumen“ vor, in denen die dort zusammengefasste Gemeinden selbständig über die Verteilung von Stellenanteilen befinden können, um vor Ort auch zukünftig eine ausreichende Versorgung zu sichern.
Der Kirchenkreis Ammerland
Zum Kirchenkreis Ammerland ist einer der sechs Kirchenkreise der Ev.-luth. Kirche in Oldenburg. Zu ihm gehören in zehn Kirchengemeinden rund 75.000 Christinnen und Christen sowie Werke und Einrichtungen in der Region, vom Evangelischen Bildungswerk Ammerland über den Kreisjugenddienst und die Kindergärten bis zu den vielfältigen diakonischen Diensten.
hwk
Ruhe vor dem Sturm: Ehrenamtliche aus Westerstede hatten das Forum für die Tagung vorbereitet.
Ein großer Raum braucht große Technik...
... und Menschen, die diese bedienen können: Die Crew von ALIVE aus Rastede kann das!
Andacht im Forum
Bischof Thomas Adomeit grüßt die hohe Synode und dankt allen Mitarbeitenden insbesondere für ihren Einsatz in Zeiten der Pandemie
Die stellvertretende Vorsitzende der Kreissynode, Pastorin Ludewig Göckler eröffnet den Tagesordnungspunkt "Wahl des Kreispfarrers"
Wahlgang
Blumenübergabe auf Distanz: Kreispfarrer Lars Dede wurde mit überwältigender Mehrheit in seinem Amt bestätigt. Die Synode applaudiert!
Birgit Jürgens von der Gemeindeberatung berichtet aus der Arbeit des Ausschusses, der den Beschluss zum "Pfarrstellenbesetzungskonzept 2030" entwickelt hat.
Abstimmung einstimmig: Das Pfarrstellenverteilungsumsetzungskonzept ist angenommen!
Pausengespräche: Synodale besprechen sich während des Abendbrotes.
Peter Tobiassen, Leiter des Ev. Bildungswerkes Ammerland, stellt das Konzept "Zukunft des Evangelischen Bildungswerkes Ammerland" vor, das die Synode im Anschluss einstimmig beschließt.
Pastorin Petra Adomeit (Bad Zwischenahn) und Pastor Holger de Buhr (Westerstede) erläutern den anstehenden Beschluss zum "Kindertagesstättenverband", der ein gemeindeübergreifendes Zusammengehen dieser Einrichtungen eröffnen könnte.
Verwaltungsleiter Hans Dreemann stellt die Jahresrechnung des Kirchenkreises für das Jahr 2019 vor, den die Synode einstimmig billigt.
Auch der Haushaltsplan für das Jahr 2021 wird von der Synode angenommen.
Dipl. Kaufmann Detlef Schwitters aus Bad Zwischenahn wird in Abwesenheit einstimmig zum zweiten Rechnungsprüfer gewählt.
Katharina Kroll, Geschäftsführerin des Diakonischen Werkes Ammerland, stellt der Mitgliederversammlung des Diakonsichen Werkes die Jahresrechnung 2019 sowie den Wirtschaftsplan 2021 vor. Beide Zahlenwerke werden angenommen.
In den Vorstand des Diakonischen Werkes wird Renate Hinderks aus Westerstede nachgewählt.
Auch die Jahresrechnung 2019 und der Haushaltsplan des Evangelischen Bildungswerkes Ammerland (EBA) wurden von der Synode angenommen.
In das Kuratorium des EBA wurde Hilke Bruns Glashagen aus Apen einstimmig nachgewählt.
Auch das Visitationsteam des Kirchenkreises wurde mit Inga Benevidez aus Westerstede ergänzt.
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